Die Diözesangeschichte St. Pöltens datiert die Anfänge des Dorfes Brand auf die Zeit der ersten Babenberger. Der ursprüngliche Name des Ortes lautete Prannt, dann Prandt, Prand, Brandt und letztlich Brand.
Die Pfarre Brand ist eine herrschaftliche Gründung aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Von circa 1180 bis in die 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts war hier ein Rittergeschlecht ansässig. Die letzten bekannten Mitglieder dieser Familie, die Brüder Rudiger von Brand, verkauften um 1267 den Besitz an Lilienfeld.
Im 14. Jahrhundert stand die Pfarre Brand unter dem Patronat des Stiftes Lilienfeld, das in und um Brand Besitz hatte. Aus dem 14. Jahrhundert stammt auch der Bau der St. Georgenkirche. Noch in 1390 erscheint Brand als Lehen vom Abt in Lilienfeld.
1429 kommt Brand in den Urkunden der Passauer Diözese im Dekanat Zwettl vor und als Patron werden die Rappacher genannt, Besitzer von Rastenberg. Das Patronat über Brand gelangt also im 15. Jh. An die Herrschaft Rastenberg. Seit 1374 werden einige Namen der Pfarrer genannt: Heinrich zu Prandt (1374), Johann zu Prandt (1440), Georg Zirfas (1530), Martin Sailer (1544).
Pfarrer Lorenz Summersberger trat 1573 zum Luthertum über. Im Bericht der Reformations-Kommission erscheint Brand und Friedersbach unter den Orten, die 1580 lutherisch waren. Erst 1666 konnte Pfarrer P. Georg Theodor Klimanus an das Consistorium berichten: „dass in seinen beiden Pfarren Brandt und Obernondorff alle zur österlichen Beicht und Communion andächtig sich eingefunden haben und in beiden Pfarren kein Unkatholischer mehr zu finden sei.“
In der 1. Hälfte des 17. Jh. ist die Pfarre Brand zeitweilig mit Friedersbach vereinigt, ab 1650 waren Niedernondorf (bis 1690) und Obernondorf (bis 1783) Filialen von Brand. Die Matriken der Pfarre Brand beginnen ab 1650.
In den Jahren 1671 bis 1692 wurde die Kirche zu Hl. Georg und Hl. Martin unter Pfarrer Wolfgang Gunst umgebaut und renoviert.
Das Dorf Brand wurde 1809 niedergebrannt und 1827 erneut teilweise vom Feuer zerstört. Die Kirche, die vom Dorf entfernt war, blieb dabei verschont.
Eingepfarrte Orte: Loschberg (ursprünglich Losberg) und Werschenschlag (ursprünglich Wersenschlag).
Die Pfarrkirche zum Hl. Georg ist in ihrem Kern gotisch und stammt aus dem 14. Jahrhundert. Das einschiffige Langhaus findet seine Fortsetzung in einem rechteckigen Chor, im Süden ist der quadratische Turm angebaut. Im Jahre 1671 wurde die Kirche barockisiert. Es erfolgte eine Erhöhung des Schiffes, gleichzeitig wurde es neu gewölbt und barock ausgestattet. Das Glockengeschoss des Turmes wurde erst 1724 errichtet. Der Marmorhochaltar stammt aus dem Jahr 1914, zwei Barockplastiken an der Altarwand (hl. Sebastian und hl. Florian) aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Der Seitenaltar stammt aus dem Jahr 1912, die Kanzel aus 1803. Die kleine mechanische Orgel aus 1846 wurde 1950 umgebaut. Einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Pfarrkirche sind die Kreuzwegstationen im Stil der Nachfolge Kremser Schmidts. Sie stammen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Hier gibt´s Infos zu unseren Kapellen in Loschberg und Werschenschlag.